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Messwerte  04-12-2024 09:10:00 (CET)

wine grape Wein Rebe Huglin-Index

Pierre Huglin entwickelte für die Weinbaugebiete einen bioklimatischen Wärmeindex, den Huglin-Wärmesummenindex (oder nach Huglin) respektive -Wärmeindex oder kurz Huglin-Index, bei dem die Temperatursumme über der Temperaturschwelle von 10 °C berechnet und diese von April bis September summiert wird.

Huglin-Index 04-12-2024 = 1024



Der Huglin-Index berechnet sich als Produkt des Koeffizienten Klat und der Summe vom 1. April bis zum 30. September des arithmetischen Mittelwerts der (täglichen/einzelnen) Tagesmittel- sowie der Tagesmaximumtemperaturen abzüglich der Basistemperatur von 10 °C. Klat ist ein Breitengrad abhängiger Standortparameter, welcher die im Sommer längeren Tageslängen nördlicher Breiten berücksichtigt. Bsp K50$deg;=1.06
Berechnung des Huglinindex: Huglin-formula

Huglin-Index anbaufähige Rebsorten typische Anbaugebiete
unter 1500 kein Anbau empfohlen ! -
1500 - 1599   Müller-Thurgau Deutschland
1600 - 1699   Weißer Burgunder, Gewürztraminer, Pinot blanc u.a. Burgund Frankreich
1700 - 1799   Riesling, Silvaner, Spätburgunder, Chardonnay, Sauvignon blanc, Pinot noir u.a. Rheingau, Mosel, Neuseeland ...
1800 - 1899   Cabernet franc Frankreich
1900 - 1999   Chinon blanc, Cabernet Sauvignon, Merlot u.a. Südfrankreich
2000 - 2099   Ugni blanc, Trebbiano Italien / Toskana
2100 - 2199   Grenache noir, Syrah Spanien, Australien
2200 - 2299   Carignan Südspanien, Israel, Kalifornien
2300 - ...   Aramon Südspanien, Marokko

Zu beachten ist, dass der Huglin-Index für den Anbau von Kulturreben auf ebenen Flächen in Frankreich entwickelt wurde. In Deutschland befinden sich die Rebanlagen meist auf den klimatisch begünstigten Süd-, Südwest- und Südosthängen, die nach Hoppmann (2010) am Tag ca. 1,5 bis 2 K wärmer sind als horizontale Flächen. Hieraus resultiert ein zusätzlicher Wärmegewinn von 150 bis 300 Gradtagen, bezogen auf den Zeitraum April bis September.

Literatur


Schultz H.R., Hoppmann D., Hofmann M. o.J.: Der Einfluss klimatischer Veränderungen auf die phänologische Entwicklung der Rebe, die Sorteneignung sowie Mostgewicht und Säurestruktur der Trauben. Beitrag zum Integrierten Klimaschutzprogramm des Landes Hessen (InKlim 2012) des Fachgebiets Weinbau der Forschungsanstalt Geisenheim, 43 S.
http://klimawandel.hlug.de/fileadmin/dokumente/klima/inklim/endberichte/weinbau.pdf

Hoppmann D. 2010: Terroir – Wetter, Klima und Boden im Weinbau. Stuttgart, 328 ff.

Kersebaum K.C., Eitzinger J., Bauer K. 2009: Auswirkungen auf die Land- und Forst- wirtschaft. In: Eitzinger J., Kersebaum K.C., Formayer H.: Landwirtschaft im Klimawandel – Auswirkungen und Anpassungsstrategie für die Land- und Forstwirtschaft in Mitteleuropa. Wien: Kap. 2.2.4.1 Weinbau, 202 ff.

Maaß U. & Schwab A. 2011: Klimawandel und Sortenwahl - Der Huglin-Index und der Wärmeanspruch von Rebsorten. Das deutsche Weinmagazin“ 10/201. www.lwg.bayern.de/weinbau/rebenanbau_qualitaetsmanagement/linkurl_18.pdf

Huglin P. 1986: Biologie et écologie de la vigne. Paris

Station data: St. Ulrich in Gröden
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